nem lappländischen Naturpark stehenden kostenlosen, offenen Hütten und die dort zu vermietenden Hütten plante (Wildnishütten in Rautulampi, 2021), entstand bezüglich der Wetterfestigkeit und der Naturverhältnisse die Frage: Wie kann man in unberührter Wildnis bauen? Die Antwort lag in den vorangefertigten, mit Schneemobilen und mit einem Gleisketten-LKW transportierbaren CLT-Elementen. Darüber hinaus glänzt nun das funktionalistische Olympiastadion Helsinki mit seiner neuen, holzverschalten Tribünenüberdachung (K2S Architekten & NRT Architekten, 2020), die mit dem Finlandia-Architekturpreis des Jahres 2020 ausgezeichnet wurde. Ein interessantes und ehrgeiziges Beispiel dafür befindet sich in Kotka, wo die Decke des Eventzentrums Satama-Areena (ALAArchitekten, 2023) als eine Hängekonstruktion im Holz realisiert worden ist. Seit dem 2010er Jahren wird der Trend,lockende offentliche Saunas zu bauen, immer starker. Der Botschafter dieser Tendenz war das mit Holzlatten verschalte Sauna-Restaurant Loyly (Avanto Architekten, 2016) im Helsinkier Hernesaari. Auf einer Insel vor Helsinki steht die in traditionellerer Blockholzbauweise errichtete, von OOPEAA entworfene Sauna Lonna (2017). Auch in Jyvaskyla wurde im Juni 2022 das Strandsauna-Restaurant Viilu (KOAN Oy, 2022) fertiggestellt und eroffnet. Was ist die Sprache der neuen Holzarchitektur? Wir brauchen mehr Zimmerer der neuen Generation und Fachleute mit handwerklichen Fähigkeiten eines Tischlers für eine sorgfältige Realisierung der Details. Das Bauen mit Holzelementen und CLT-Platten dürfte die Ästhetik nicht monoton machen. Für die neuen Holzbauweisen sollte eine neue, gefühlvolle Detaillierung entwickelt werden, die sich nicht mit Minimalismus allein zufrieden geben mag. Genauso, wie die sieben vielbegabten und eine lebhafte Sprache sprechenden Fantasiebrüder von Schriftsteller Aleksis Kivi am Ende der Geschichte lesen lernten, könnte in Finnland eine neue und lebhafte Holzbausprache entstehen. Dieses verlangt sowohl einzelne Entdeckungen und Einfallsreichtum als auch Verstand für eine neue Ästhetik. Dieses verlangt Geschick, Holz zu bearbeiten und erfinderische Nutzung der Digitalisierung und der neuen industriellen Methoden. Dieses verlangt auch Zusammenarbeit der Planer, der Handwerker und der Industrie und, vor allem, wachsame und qualitätsbewusste Auftraggeber. ■ Rautulampi, foto: Manu Humppi Löyly, foto: Jussi Tiainen Nattours, foto: Mark Goodwin HOLZ 2024 9
RkJQdWJsaXNoZXIy MjU0NTUwMw==