HOLZ2024

Sustainable Building Technologies – Community of Practice Die Bauindustrie und Gebäude verbrauchen etwa 40 % der gesamten Energie und setzen etwa 30 % aller Kohlendioxidemissionen (CO2e) frei. Die EU hat beschlossen, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Finnland hat sich das ehrgeizigere Ziel gesetzt, bis 2035 CO2-neutral zu werden. Es wurden ehrgeizige Ziele gesetzt, die auf allen Ebenen weitere Anforderungen schaffen. In der Baugesetzgebung werden in Finnland bis zum Jahr 2026 CO2e-Emissionsgrenzwerte für Gebäude festgelegt. Das SBTCP-Projekt zielt darauf ab, durch grenzüberschreitende Forschungszusammenarbeit und Wissensaustausch eine praxisorientierte Gemeinschaft aufzubauen. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf nachhaltigen und kohlenstoffarmen Bautechnologien, wobei Holz im Mittelpunkt steht, um diese Ziele zu erreichen. Das SBTCP-Projekt ist ein starker kollaborativer Ansatz dreier Partneruniversitäten: der Karelia University of Applied Sciences, Finnland; der Salzburg University of Applied Sciences, Österreich und der Jade University of Applied Sciences, Deutschland. Das Projekt konzentriert sich auf den Aufbau einer fachkundigen Community und die Entwicklung einer gemeinsamen Plattform für Forschungsinfrastrukturen zum grenzübergreifenden Austausch von aktuellem Fachwissen mit Schwerpunkt auf Holzbau und Holzprodukten. Wir können ohne weiteres feststellen, dass dieses Projekt Spitzenwissen auf europäischem Niveau in zentralen Bereichen zukünftiger Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten vereint. Während des Projekts konzentrierte sich die Karelia University of Applied Sciences auf die Wettbewerbsfähigkeit des Holzbaus und der energieeffizienten Stadtplanung. Eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung beider Forschungsschwerpunkte war, dass die Praxis eng in die Durchführung eingebunden war. Bei der Wettbewerbsfähigkeitsforschung war es von Bedeutung, dass wichtige Bauunternehmen aus Finnland, Deutschland und Österreich teilnahmen. Die internationale Zusammenarbeit zeigt ihre Stärke insbesondere bei solchen Studien, bei denen die Erhebung der Daten in jedem Zielland sehr gezielt und reibungslos erfolgt. Im Rahmen des Projekts fokussierte sich die Jade Hochschule auf die digitale Abbildung von Informationen zu Nachhaltigkeitsaspekten durch den Einsatz von Building Information Modeling (BIM), Lebenszyklusanalyse (LCA) und Cradle-toCradle-Prinzipien. Diese Ansätze ermöglichen eine umweltfreundliche und effiziente Bauweise, die den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt — von der Planung über die Nutzung bis zur Wiederverwertung. Die Integration von BIMTechnologie erlaubt eine detaillierte Planung und Überwachung des Bauprozesses, wodurch Materialeinsatz und Abfälle durch das Prinzip des digitalen Zwillings minimiert werden können. Im SBTCP-Projekt der FH Salzburg lag der Fokus auf nachhaltigen, holztechnologischen Materialwissenschaften. Ein Schwerpunkt war die Messung flüchtiger organischer Verbindungen (VOCs) von Baumaterialien, um festzustellen wie sich diese auf die Innenraumluftqualität auswirken. Im Fokus des Projekts stand die Aufbereitung und Wiederverwertung von Altholz. Dadurch soll die Lebensdauer von Bauprodukten verlängert und die Umweltbelastung gesenkt werden. Neue Hybridprodukte wie Brettsperrholz (CLT) aus Altholz und frischem Holz entstanden, die den Rohstoffbedarf und CO₂-Emissionen reduzierten. Ein zentrales Ziel des Projekts war die Zertifizierung von Altholz für sichere Wiederverwendung. Dafür wurden zerstörungsfreie und zerstörende Prüfmethoden verglichen, um die Materialeigenschaften zu bewerten. Trotz vielversprechender Ergebnisse bleibt die vollständige Zertifizierung im Bauwesen noch eine Herausforderung. Das SBTCP-Projekt hat bereits bedeutenNachhaltige Bautechnologien – Community of Practice Diese Grafik zeigt die Schlüsselelemente der Zusammenarbeit sowie die Aufteilung der Verantwortlichkeiten, die auf dem Fachgebiet jedes Partners basiert. 72 HOLZ 2024

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