UMGESETZTE PROJEKTE | KATAJANOKAN LAITURI mäßig rhythmisierten Fassaden fort. Die Fassadenlösung für eine städtebaulich und technisch anspruchsvolle Baustelle basiert auf einer Doppelfassadenkonstruktion. Die äußerste Schutzzone ist materialmäßig mit der steinernen Umgebung verbunden, bestehend aus Glas, Naturstein und Aluminium. Das Aussehen des Gebäudes verändert sich zu verschiedenen Tageszeiten und je nach Lichtverhältnissen. Hinter der Fassade ist der Baum in seinen vielfältigen Formen präsent. Die stabilen Säulen in LVL-Form im Erdgeschoss und das skulpturale CLT-verkleidete Oberlicht der zentralen Lobby bilden die bekanntesten Merkmale der öffentlichen Innenräume. Neben Fichte wurde auch Esche verwendet. Wir wollten die Farbtöne der Holzoberflächen und Verkleidungen so natürlich wie möglich halten. Gleichzeitig wollten wir die vielfältige Schönheit, den Farbton und die Verwendbarkeit von Holz hervorheben. Emissionsarme und natürliche Materialien, die schön altern und patinieren, erfreuen sich bei Oberflächenbelägen und Materialien generell großer Beliebtheit. Der helle Granit von Viitasaari setzt sich vom Boden der Lobby bis zu den Außenbereichen fort. Die Möbel in der Lobby sind finnisches Design und Know-how. Im Büro wurden viele recycelte und wiederverwendete Möbel verwendet. Die Außenbereiche des Gebäudes sind von der Natur des Nordens inspiriert. Die zu unterschiedlichen Luftrichtungen geöffneten Terrassen und der Innenhof verkörpern jeweils einen zum Anbaugebiet passenden Lebensraumtyp. Im schmalen Hof wachsen Birken, deren Blätterdach die artenreiche Vegetation der Feldschicht schützt. Auf den Terrassen im zweiten Stock repräsentieren Felsvegetation und Natursteine die Natur der Insel. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Strandwiese. Aus der Vegetation wurden Farbthemen geformt, die sich je nach Jahreszeit verändern. Auf dem Dach nahe der Strandwiese gibt es einen Servierbereich, Lounges und Fitnessbereiche sowie Sonnenkollektoren. Die vielfältigen Außenräume des Gebäudes bilden eine kleine Naturinsel mitten in der Stadt – für Menschen, aber auch für andere Lebewesen. Aufgrund der maritimen Lage wurde im Rahmen des Bauvorhabens ein Hochwasserschutz umgesetzt. Gleichzeitig werden Vorbereitungen für den späteren Anstieg der Überschwemmungsrate der allgemeinen Bereiche des gesamten Südhafenbereichs getroffen. Die Umgebung des Gebäudes wird von der Stadt Helsinki im Erdgeschoss durch temporäre Bauten ergänzt, wodurch die Umwandlung des Katajanokka-Strands vom Markt in eine Strandroute in Richtung der Spitze von Katajanokka eingeleitet wird. Technische Lösungen Der Standort ist für die Brandklasse P2 ausgelegt und mit automatischen Löschanlagen und einem Brandmelder ausgestattet. Aufgrund der Größe des Gebäudes ist es durch eine Holzkonstruktion wie eine Brandmauer in zwei Teile geteilt. Die Sicherheit der Nutzung der Massivholzlatten im zentralen Foyer wurde durch Brandsimulationen sichergestellt. Die Akustik des Gebäudes wurde auf einem höheren Qualitätsniveau als üblich gestaltet, um die Anforderungen der LEED-Umweltzertifizierung im Platin-Level zu erfüllen. Im Ergebnis standen den Nutzern akustisch hochwertige Arbeitsumgebungen, angenehme öffentliche Räume und komfortable Wohnräume zur Verfügung. Mithilfe von Raumplatzierung und Akustiklösungen ist es beispielsweise gelungen, Übernachtungsräume über dem Fitnessstudio und Büroräume über den Konferenz- und Restauranträumen im selben Gebäude zu platzieren. Der Lärm der Schiffe im Bereich der Häfen Eteläsatama und Katajanokka stellt außergewöhnliche Anforderungen an die Schalldämmung der Fassade, die mit einer Doppelfassadenkonstruktion gelöst wird. Die Kombination aus Außenglas, dazwischenliegendem Luftraum und Innenfassade wurde optimiert, um dem für Schiffe typischen niederfrequenten Lärm entgegenzuwirken. Trotz des Lärms, der durch das Anlegen des Schiffes an der Anlegestelle vor dem Gebäude entsteht, wurde im Innenraum eine gute Klangqualität erreicht. Im Inneren des Gebäudes wurde die Schalldämmung des mit einfachen Festverbindungen realisierten LVL-Stützen-Träger-Gestells durch plattenstrukturierte Schallschutzkonstruktionen und Doppelböden bewerkstelligt. Bei der Gestaltung des Schallschutzes der Bauwerke wurden neben dem hohen akustischen Qualitätsniveau auch die architektonischen Ziele und die sichtbaren Holzkonstruktionen berücksichtigt. Die ehrgeizige Architektur des Gebäudes und die Lage am Meer dienten als Leitfaden für bautechnische Lösungen. Der Holzrahmen, der von einem wasserdichten Betonsockel auf Pfählen getragen wird, besteht aus furnierten Holzsäulen und -balken (LVL) sowie aussteifenden CLT-Platten und -Wänden. In Bezug auf die Struktur umfasst der Standort mehrere Sonderlösungen, wie z. B. eine Umkehrdachlösung für ein hölzernes Obergeschoss, eine Brandschutzwandlösung aus Holz und ein für den Standort entwickeltes vorgefertigtes Fassadensystem mit Holzrahmen. Die Fassade besteht aus vorgefertigten Holzrahmen-Doppelverglasungselementen, die den Holzrahmen vor Witterungseinflüssen schützen und die Funktionalität der Innenräume gewährleisten. Dazu ist es erforderlich, die Strömungen des 40 cm breiten Luftraums während des Einsatzes mit Sensoren zu überwachen. ■ Foto: Kalle Kouhia 34 HOLZ 2024
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