HOLZ2024

UMGESETZTE PROJEKTE | WOOD CITY Ein Stadtviertel als Bahnbrecher im Holzbau Jätkäsaari ist einer der neuen maritimen Stadtviertel von Helsinki. In dem vom Hafenbetrieb frei gewordenen Areal werden bis Jahr 2030 21.000 Einwohner einziehen und 6.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Idee ist, neben dem seit den 1990er Jahren sich entwickelnden Stadtteil Vuosaari einen neuen, urbanen Komplex zu realisieren, der durch Bahnverkehr, Straßenbahnlinien und die naheliegende U-Bahn gut erschlossen sein wird. Auch das Hafenterminal für den Schiffsverkehr zwischen Helsinki und Tallinn bringt Menschenströme nach Jätkäsaari. Für dieses stadtkernartiges Areal gilt, die großen Einkaufszentren fern zu halten und die täglichen Dienstleistungen dagegen dezentralisiert auf die Straßenebene zu verlegen. Das Areal soll auch seine eigenen Schulen, Kitas, Gaststätten, Hotels und Sportbauten erhalten. In Helsinkier Art und Weise, man strebt hier sowohl nach privatem Wohnen auf Eigentumsbasis und Mietwohnungen als Stadteigentum als auch nach Studenten- und Sonderwohnungen. Auf dem Areal gibt es auch experimentelle Bauten, wie zum Beispiel Gemeinschaftswohnungen als Gemeinschaftsbauprojekte. Im Jahr 2012 wurde ein Wettbewerb für den deutlich sichtbaren Eingangsblock ausgeschrieben, um einen holzarchitektonisch repräsentativen, Wohnen und Wirtschaft fördernden Komplex neuer Generation mit einer Geschossfläche von fast 30.000 Quadratmetern herzustellen. Der Wettbewerb wurde von Anttinen Oiva Architekten aus Helsinki gewonnen. Die Wohnhäuser des Komplexes namens Wood City wurden im Jahr 2019 fertiggestellt und das Bürogebäude des international erfolgreichen Spielunternehmens Supercell wurde im Jahr 2021 in Betrieb genommen. Ein weiteres, den Komplex ergänzendes Bürogebäude ist zur Zeit im Bau. Ein Bürohaus fördert die Tätigkeitskultur des Unternehmens Das Einleben von Supercell in das Bürohaus in Wood City verraten die lustigen, den Block verzierenden Skulpturen mit bekannten Figuren aus Clash of Clan und anderen Spielen. Zu dem Komplex gehört sowohl eine Kita für die Kinder der Mitarbeiter als auch eine dreigeschossige Parkanlage für den ganzen Block. Auf dem Dach des mit perforierten Alu-Platten verkleideten Parkhauses in Betonbauweise befindet sich ein parkähnlicher Spielhof, den auch die Mitarbeiter des Bürogebäudes benutzen können. Das Bürohaus wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro und den anderen Planern für die Bedürfnisse von Supercell maßgeschneidert. Den Kern der Kultur von Supercell bilden die selbstständigen Spielteams, deren Größe sich je nach Spielphase variiert. Jedes Team hat sein eigenes Zimmer, dessen Größe bei Bedarf auch leicht zu ändern ist. Das gemeinsame Auditorium und die Mittagskantine der Firma, wie auch die Küche, sind im obersten Geschoss, wo das gesamte Personal ausreichend Platz für verschiedene Feste und Veranstaltungen hat. Im obersten Geschoss ist auch eine Sauna mit Kaminzimmer und auf dem Dach befindet sich eine Aussichtsterrasse. Eine wahre Kuriosität an den streng gleichrhythmischen Fassaden ist die große, über die Hausecke weit herausragende freiförmige Öffnung für die Fenster, die einen atemberaubendem Blick auf das Panorama Helsinkis bieten. Das Bürohaus aus Holz hat eine gekonnt geplante Akustik und ein gutes Raumklima. Die Optik der Innenräume ist ruhig, jedoch individuell. Holz ist präsent in den Flächen und in den Möbeln, die alle von hoher Qualität im Design und im Hand26 HOLZ 2024

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